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  • Ein neuer Kollege, der nie schläft – wie kleine KI-Agenten die Gastlichkeit retten

    Ein neuer Kollege, der nie schläft – wie kleine KI-Agenten die Gastlichkeit retten

    Stell dir vor, der Gast hat am späten Abend geschrieben. Es geht um eine spontane Anfrage für drei Nächte ab morgen. Freundlich, spontan, konkret – aber die Nachricht bleibt unbeantwortet. Denn viele kleinere Hotels sind nicht dauerhaft besetzt. Keine Nachtschicht oder kein System, das übernimmt.

    Was dann passiert, ist typisch: Die Anfrage landet bei einem anderen Hotel, das schneller reagiert. Nicht aus Nachlässigkeit, sondern aus Mangel an Zeit, Struktur und digitaler Unterstützung.

    Mini-Agenten, großer Effekt

    In genau solchen Momenten könnten KI-Agenten übernehmen. Kleine, spezialisierte Workflows, gebaut mit Tools wie Make oder n8n und verbunden mit einem Sprachmodell wie GPT. Ein automatisierter Agent prüft die Verfügbarkeit eines Zimmers über ein HTTP-Modul, entscheidet dann anhand der Rückmeldung, ob eine Buchungszusage oder Absage formuliert wird – komplett datenschutzkonform und ohne menschliches Eingreifen. Die finale E-Mail wird im Stil des Hauses generiert, zur Kontrolle gesendet oder automatisch verschickt.

    KI-Agenten lesen, verstehen, priorisieren – und antworten im Stil des Hauses. Einige Betriebe haben bereits erste Szenarien im Training oder sogar im Einsatz: automatisierte Reservierungsantworten, vorausschauende Weiterleitungen, intelligente Formulare für Last-Minute-Buchungen.

    Prozessdenken trifft Tonalität

    Damit ein solcher Agent funktioniert, braucht es mehr als nur ein Tool. Es braucht ein Verständnis dafür, wie Gäste schreiben – und wie das Hotel klingt. Deshalb analysieren manche Teams ihre E-Mail-Korrespondenz, destillieren typische Formulierungen und schreiben Prompts, die stilvoll, aber flexibel bleiben. Wer hier Hilfe benötigt greift auf Tools zurück, wie OpenPrompt.co.

    Gerade im Aufbau kleiner, interner Assistenten lernen viele Betriebe wieder, so liest man es in einigen Foren, ihre Prozesse sauber zu strukturieren. Was bisher Bauchgefühl war – etwa die Reihenfolge, wie E-Mails beantwortet oder Social-Media-Posts geplant werden – wird jetzt in konkrete Regeln überführt. Das verändert nicht nur die Technik, sondern auch das Miteinander im Team.

    Vom Redaktionsplan zur Gäste-Kommunikation

    Neben E-Mails lassen sich auch redaktionelle Abläufe automatisieren. Hotels, aber auch Agenturen, Bildungseinrichtungen und Selbstständige nutzen GPT kombiniert mit Make oder n8n, um Content zu planen, zu erstellen und freizugeben. Ein zentraler Redaktionsplan in Google Sheets, eine Automatisierung, die Texte erzeugt und zur Freigabe versendet, Erinnerungen auslöst – und bei Freigabe sogar die Veröffentlichung einleitet.
    Einige Beispiel-Szenarien und die Erläuterung des Aufbaus, samt des Erfahrungsberichtes findet man im Blog von Make.com.

    Nicht nur fürs Hotel: Wer sonst automatisiert mit Make & Co?

    Laut verschiedenen Use Cases der No-Code-Plattformen wie Make und n8n werden solche Workflows in anderen Bereichen schon seit längerer Zeit genutzt:

    – In Personalabteilungen, um Bewerbungen zu sortieren und automatisch ein Zwischenfeedback zu senden.
    – In Marketingteams, um Kampagnen über mehrere Kanäle zu synchronisieren.
    – In Verwaltungen, um Formulare zu prüfen, Einreichungen zu filtern und Rückfragen zu automatisieren.
    – In Bildungseinrichtungen, um Newsletter, Stundenpläne oder Rückmeldungen zu organisieren.

    Die Möglichkeiten und Ideen sind nahezu unendlich, trotzdem sollte man sich darauf konzentrieren, nicht Technik zu zeigen, sondern Gastlichkeit zu ermöglichen – verlässlich, klar, leise im Hintergrund.

    Diskret, datensensibel, wirkungsvoll

    Je stärker die Automatisierung, desto wichtiger wird der Blick auf Datenschutz. Deshalb gilt: Keine personenbezogenen Daten ohne gesicherte Verarbeitung. Viele setzen dabei auf Make-Szenarien ohne externe Speicher oder hosten n8n selbst – DSGVO-konform und nachvollziehbar.

    Zeit für das, was wirklich zählt

    Ob Begrüßungsmail, Contentplanung oder Temperatursteuerung im Zimmer – kleine KI-Agenten übernehmen das, was standardisierbar ist, damit Menschen sich auf das konzentrieren können, was nicht ersetzt werden kann: Gespräch, Gastlichkeit, Haltung.

    Der Kollege, der nie schläft, wird nicht müde. Aber er ist auch nicht aufdringlich. Er unterstützt dort, wo er gebraucht wird – und hält sich zurück, wo es persönlich wird.

    Vielleicht ist das die beste Zukunftsform von Dienstleistung: effizient, sensibel, nah.